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Vorbereitung für die Wiederkunft Christi

Im Anschluss an meine vorherige Botschaft habe ich noch viel mitzuteilen, und ich spreche hier zu allen Aspiranten und Jüngern. Die geistige Gelegenheit ist jetzt so günstig, dass sie eine Art Herausforderung darstellt und eure Stellungnahme verlangt. Ihr müsst aus freien Stücken eine Wahl treffen. Aber wie immer ihr euch entscheiden möget, diese Entscheidung wird ganz deutlich den Rest eurer Lebensarbeit bestimmen. Was ich zu sagen habe, ist seinem Wesen nach verhältnismäßig einfach. Aber so einfach das Problem erscheinen mag, so schwer ist es zu lösen.

Eure Reaktion wird davon abhängen, welchen Sinn für Werte ihr habt, und nicht davon, inwieweit ihr schwierigen Gedankengängen folgen könnt. Der Durchschnittsaspirant und der intelligente Mensch neigen dazu, nur die vielfältigen Ereignisse und komplizierten Probleme zu sehen, mit denen alle Länder zu tun haben. Auf diese Weise schaffen sie sich einen Vorwand und rechtfertigen ihr Verhalten.

Was ich zu sagen habe, bezieht sich auf meine Botschaft von der Wiederkunft Christi. Diese Botschaft ist eine Herausforderung, die in jedem aufrichtigen Menschenherzen folgende Fragen aufwirft:

1. Wie kann ich persönlich diesem Appell nachkommen?

2. Was kann ich im besonderen dafür tun?

3. Welche Schritte sollte ich - so, wie jeder geistig strebende Mensch - tun?

Diese Fragen bedeuten für jeden etwas anderes. Einige Antworten werden sich im Lauf der weiteren Lektüre einstellen. Obwohl ich hier für Jünger Christi schreibe, so können meine Worte auch für alle aufrichtigen Denker und Christgläubigen aufschlussreich und bedeutsam sein.

Die Verwicklungen und Schwierigkeiten sind sehr groß. Je näher ein Aspirant der Quelle geistigen Lichtes und Einflusses ist, um so schwieriger ist sein Problem, doch um so klarer versteht er die Tatsachen. Wenn man die Einzelheiten im Vordergrund, die meistens ungebührliche Ausmaße annehmen, außer acht lässt, und wenn man von diesen Details, die das tägliche Leben verwirren und bedrücken, Abstand gewinnt, dann ist das Problem verhältnismäßig einfach.

Vom geistigen Standpunkt aus wichtig, wenn auch weniger leicht erkennbar: die Kräfte der Dunkelheit sind aktiv; sie sind zwar zurückgetrieben, aber immer noch mächtig. Sie betätigen sich heimtückisch und sind noch immer bestrebt, festen Fuß zu fassen. Mit großer Geschicklichkeit nähren sie die Angst und Unsicherheit in der Welt, um immer wieder Spannungen und Gegensätze zu schaffen.

Solange nicht die Ursachen der Spannungen in der Welt erkannt sind und in der rechten Weise behandelt werden, ist das Leben des Aspiranten und erst recht das des Jüngers außerordentlich schwer. Ihr mögt mit Recht einwenden, dass das Leben all derer, die gelitten haben, dass das Schicksal der hungernden Völker unerträglich ist, dass also auch alle Aspiranten und Jünger genauso darunter leiden. Das ist freilich wahr, aber die fortgeschrittenen Denker und Mitarbeiter müssen weit mehr ertragen als die Allgemeinheit. Sie teilen (mit offenem Herzen und klarem Kopfe) nicht nur die Sorgen und Nöte der großen Massen, sondern sehen bereits die kommenden geistigen Möglichkeiten; sie erkennen die Aufgabe, «das Tor zum Übel» zu verschließen, und sie wissen, mit welchen außerordentlichen und einzigartigen Umständen diejenigen rechnen müssen, welche die baldige Wiederkunft Christi als eine Tatsache anerkennen.

Wenn nun ein Jünger mit diesen inneren und äußeren Möglichkeiten und Ereignissen konfrontiert wird, da mag ihn leicht ein Gefühl völliger Hoffnungslosigkeit überkommen; er möchte zwar sehr gerne helfen, weiß aber nicht, wie er es anfangen soll. Wenn er die drohenden Schwierigkeiten begreift, wenn er die geistigen und materiellen Hilfsmittel überprüft, die ihm und denen zur Verfügung stehen, mit denen er arbeiten soll, und wenn er die gegnerischen Kräfte klar vor sich sieht, da mag er sich vielleicht fragen: «Was hat denn all meine Anstrengung, die ich machen kann, für einen Zweck? Warum soll man nicht die guten und die bösen Kräfte ihren Kampf allein ausfechten lassen? Warum lässt man nicht dem Drang der Entwicklung freien Lauf? Dieser evolutionäre Strom muss ja doch eines Tages, irgendwann in der Zukunft, diesen Kampf beenden und den Triumph des Guten bringen. Warum sollen wir jetzt etwas unternehmen?»

Das sind ganz natürliche Reaktionen, wenn man die derzeitigen Spannungsbereiche, die überhand nehmende Gier, die internationalen und rassischen Gegensätze und die egoistischen Motive so vieler Nationen betrachtet. Dazu kommt die stumpfe Teilnahmslosigkeit der Massen. Zwischen Hindus und Moslems ist ein Kampf um die Vorherrschaft in Indien entbrannt, und schließlich schüren die Zionisten (nicht die Juden in ihrer Gesamtheit) den Krieg um Palästina in der Weise, dass sie den verschleppten Juden die Information vorenthalten, dass sie in vielen Ländern der Erde eine Zufluchtsstätte finden würden. Hinter diesem Kampf steckt nicht eine Liebe zu Palästina, sondern Habgier; maßgebend sind finanzielle Interessen, nicht der humanitäre Geist (wie die Zionisten behaupten), der sie zwingen würde, die von anderen Ländern gemachten Angebote anzunehmen.

Die Erkenntnis all dieser Faktoren lässt bei denkenden Männern und Frauen ein Gefühl der Entmutigung und Hoffnungslosigkeit aufkommen. Statt dessen sollten wir den Problemen mutig und verständnisvoll ins Auge schauen und bereit sein, den Tatsachen gemäß zu sprechen, einfach und liebevoll; wir sollten uns bestreben, die Wahrheit aufzudecken und die zu lösenden Probleme zu klären. Die entgegenwirkenden Kräfte des Übels, die sich fest verschanzt haben, müssen zuerst in die Flucht geschlagen werden, bevor Christus, auf den alle Menschen warten, kommen kann.

Das Wissen, das er bereit ist und nur darauf wartet, vor seiner geliebten Menschheit öffentlich zu erscheinen, verstärkt nur das Gefühl der Unzulänglichkeit, und es erhebt sich eine andere, sehr wesentliche Frage: Für wie lange denn sollen wir aushalten, ringen und kämpfen? die Antwort ist klar und deutlich: Er wird zuverlässig dann kommen, wenn der Frieden großenteils wiederhergestellt ist, wenn der Grundsatz des Miteinander-Teilens im Wirtschaftsleben zumindest im Anfangsstadium ist, und wenn die Kirchen und politischen Gruppen angefangen haben, im eigenen Haus Ordnung zu machen. Dann kann und wird er kommen; dann wird das Reich Gottes öffentlich anerkannt werden und nicht länger eine Sache der Träume, Wunschgedanken und orthodoxer Hoffnungen sein.

Man hört die Leute fragen, warum Christus nicht mit dem feierlichen Pomp kommt, den die Kirchen diesem Ereignis zuschreiben, und warum er durch sein Kommen nicht seine göttliche Macht zeigt, die Autorität und Machtfülle Gottes überzeugend beweist und auf solche Weise die Zeit der Not und Trübsal beendet? Darauf gibt es viele Antworten.

Man darf nicht vergessen, dass das von Christus hauptsächlich angestrebte Ziel nicht darin bestehen wird, Macht zu offenbaren, sondern das bereits bestehende Reich Gottes öffentlich bekannt zu machen.

Und noch etwas: Bei seinem früheren Kommen wurde er nicht erkannt; wer garantiert, dass es diesmal anders sein wird? Der Leser mag fragen: Warum sollte er nicht erkannt werden? Weil die Augen der Menschen geblendet sind von den Tränen der Selbstbemitleidung und nicht der Zerknirschung; weil die Herzen der Menschen noch immer von Selbstsucht zernagt sind, die durch die Qualen des Krieges nicht geheilt wurde; weil heute die Wertmassstäbe ebenso niedrig sind wie bei seinem Kommen in dem sittlich verderbten Römerreich (der Unterschied besteht nur darin, dass damals das abgesunkene Niveau örtlich begrenzt und nicht, wie heute, weltenweit war); weil diejenigen, die ihn erkennen könnten und seine Wiederkehr erhoffen und ersehnen, nicht willens sind, die notwendigen Opfer zu bringen und so den Erfolg seines Kommens sicherzustellen.

Ein weiterer Umstand, dass er kaum Anerkennung finden würde (was euch wahrscheinlich überrascht), ist die Tatsache, dass es in der heutigen Welt so viele wirklich gute Menschen, so viele selbstlose Leute und Jünger und so viele wirklich heiligmäßige Männer und Frauen gibt, dass diese geistige «Konkurrenz» von ihm einen Grad von Heiligkeit erfordern würde, der das Annehmen eines physischen Körpers unmöglich macht; mit einem derartig heiligen Körper könnte er nicht unter den Menschen erscheinen. Das war vor zweitausend Jahren nicht der Fall; aber heute ist es so, denn der menschliche Fortschritt und der Erfolg des Evolutionsprozesses ist groß. Seine Wiederkunft auf Erden erfordert eine Welt, die genügend tatkräftige Persönlichkeiten und geistig gesinnte Menschen hat, um die Atmosphäre unseres Planeten zu ändern. Dann, und nur dann, kann und wird Christus kommen. Und das ist möglich.

Neuzeitliches esoterisches Denken und die guten Ergebnisse einer wissenschaftlichen, geistigen Lebensweise sind jetzt schon allgemein so anerkannt, dass das menschliche Bewusstsein überall tief beeinflusst wurde; und diese Wirkung wird sich noch in dem Masse verstärken, wie die Hoffnung auf sein Kommen und die Vorbereitungen dafür zunehmen werden. Die Situation deutet weder auf eine Vereitelung der göttlichen Pläne noch darauf hin, dass diese jetzt nicht durchgeführt werden könnten; sie zeugt vielmehr von dem Wunder der göttlichen Natur des Menschen sowie davon, dass der göttliche Plan für die Menschheit Erfolg haben wird. Diese göttliche Natur soll aber durch freie Willensäußerung des Menschen zum Ausdruck kommen.

Ein weiterer Punkt: Wenn dereinst Christus mit seinen Jüngern (den Meistern der Weisheit) aus der Stätte der Macht hervorkommt und öffentlich in Erscheinung tritt, dann wird sich diese Stätte der Liebe und der Macht auf Erden befinden und allgemein bekannt werden. Die Auswirkungen dieses Erscheinens und Bekanntwerdens werden ungeheuerlich und erschreckend sein; dies wird ebenso schreckliche Angriffe und Anstrengungen von Seiten der Dunkelkräfte hervorrufen, falls die Menschheit «die Tür zum Übel» noch nicht versiegelt haben sollte. Das muss durch Herstellung rechter menschlicher Beziehungen erfolgen.

Ihr solltet auch noch über folgenden Punkt nachdenken: Christus und die geistige Hierarchie werden niemals - mag die Not noch so gross und der Anlass noch so wichtig sein - das von Gott verliehene Recht verletzen, das dem Menschen erlaubt, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, seinen eigenen freien Willen auszuüben und Freiheit durch Kampf um die Freiheit zu erlangen als Einzelmensch, als Nation oder auf internationaler Basis.

Wenn einmal auf Erden wahre Freiheit herrscht, dann werden wir das Ende jeglicher Tyrannei erleben, sei sie politischer, religiöser oder wirtschaftlicher Art. Ich beziehe mich hier nicht auf die moderne Demokratie, denn die heutige Demokratie ist nur eine Philosophie des Wunschdenkens. Ich habe vielmehr jene Periode im Auge, in der das Volk selbst regieren wird. Diese Menschen werden keinerlei Diktatur seitens einer Kirche oder eines politischen Systems dulden; sie werden keine Organisation gut heißen oder ans Ruder kommen lassen, die sich erdreistet, den Menschen vorzuschreiben, was sie glauben müssen, um errettet zu werden, oder welche Regierungsform sie annehmen müssen.

Es ist nicht wichtig oder unumgänglich notwendig, dass diese erstrebenswerten Ziele schon vollendete Tatsachen auf Erden sein müssen, bevor Christus wieder unter uns wandeln kann. Es ist jedoch erforderlich, dass diese Einstellung zu Religion und Politik von der Allgemeinheit als erwünscht angesehen wird, und dass erfolgreiche Schritte unternommen wurden, um rechte menschliche Beziehungen herzustellen.

Die Neue Gruppe der Weltdiener, die Jünger, die Aspiranten und die Menschen guten Willens in der Welt müssen diese Dinge glauben und - als Vorbereitung für sein Kommen - lehren.

Um also das Gefühl von Erfolglosigkeit und Nichtigkeit (das unbestreitbar vorhanden ist) zu überwinden, muss eine Geistesverfassung entfaltet werden, die auf dem Glauben an die Wahrhaftigkeit der historischen Urkunden beruht; diese geschichtlichen Berichte bezeugen, dass in kritischen Zeiten viele Welterlöser zur Menschheit gekommen sind, und unter diesen war Christus der größte. Eine rechte und konstruktive Einstellung muss ferner auf der angeborenen Erkenntnis beruhen, dass Christus wirklich existiert und alle Zeit unter uns gelebt hat; und es muss die Erkenntnis Fuß fassen, dass der Krieg - mit seinem unaussprechlichen Grauen, mit seinen Grausamkeiten und sintflutgleichen Katastrophen - nur der Kehrbesen des Allvaters war, der alle Hindernisse auf dem Pfad des wiederkehrenden Sohnes hinwegfegte; unter den herrschenden Vorkriegszuständen wäre es geradezu unmöglich gewesen, sein Kommen vorzubereiten. Auf diesen Tatsachen muss heute die Neue Gruppe der Weltdiener Stellung beziehen. Sie müssen die hemmenden Faktoren erkennen, dürfen sich aber durch sie nicht irremachen lassen; sie müssen auch die Hindernisse sehen, von denen viele finanzieller Art sind und auf materieller Habsucht, überkommener Tradition und nationalen Vorurteilen beruhen. Die Mitglieder der Neuen Gruppe der Weltdiener müssen daher Wendigkeit im Handeln und kaufmännischen Scharfsinn beweisen, damit auch diese Hindernisse überwunden werden; mit klaren Augen müssen sie sich ihren Weg durch die weltweiten Schwierigkeiten bahnen und unversehrt und erfolgreich durch alle Schwierigkeiten hindurch kommen.

Ich möchte mich hier weder mit den üblichen geistigen Vereitelungen noch mit den alltäglichen Binsenwahrheiten und den Erwiderungen darauf befassen, die nichts helfen, weil sie Binsenwahrheiten bleiben und nicht in Aktionen umgesetzt werden. Ich will mich hier nur auf zwei Faktoren beschränken, welche die jetzige günstige Gelegenheit stark beeinträchtigen; wenn sie nicht beseitigt werden, können sie die Wiederkehr Christi für lange Zeit verzögern. Es sind dies:

1. Die Trägheit der Durchschnitts-Aspiranten oder der geistig ein gestellten Menschen.

2. Der Mangel an Geldmitteln für das Vorbereitungswerk.

Beide Hindernisse haben grundsätzlich den gleichen Ursprung: Materialismus. Das eine Hindernis beruht auf dem Materialismus physischer Anstrengung, das andere auf dem einer weltlichen Einstellung.

Wir wollen diese Themen in einfacher Art und von der niedrigen Ebene aus betrachten, auf der heute die meisten Menschen arbeiten und denken. Wir wollen ausgesprochen praktisch vorgehen und uns zwingen, die Verhältnisse so zu sehen, wie sie tatsächlich sind, um dadurch zu einem besseren Verständnis unserer selbst und unserer Beweggründe zu kommen.

1. Die Trägheit des geistig eingestellten Durchschnittsmenschen

Geistig interessierte Leute von Durchschnittsformat, Menschen guten Willens oder Jünger sind sich dauernd der Anforderungen der Zeit bewusst und sehen sofort die gute Gelegenheit, die sich durch geistige Ereignisse bietet. Der Wunsch, Gutes zu tun und geistige Ziele zu erreichen, nagt unaufhörlich in ihrem Bewusstsein. Jeder, der seine Mitmenschen liebt, der von der Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden träumt oder bewusst verfolgt, wie die großen Massen - wenn auch langsam - für höhere, geistige Dinge erwachen, ist im tiefsten Herzensgrunde unzufrieden.

Er fühlt, dass die persönliche Hilfe, die er für diese wünschenswerten Ziele beisteuert, wirklich gering ist; er weiß, dass sein geistiges Leben nur neben her läuft, und er behält diese Tatsache sorgfältig für sich, ja er fürchtet sich sogar oft, seinen nächsten und liebsten Menschen davon auch nur ein Sterbenswörtchen zu erzählen. Er versucht, seine geistigen Bemühungen in das äußere Alltagsleben einzureihen, und bemüht sich, in einer sanften, unwirksamen und harmlosen Art dafür Zeit und Gelegenheit zu finden. Er fühlt sich der Aufgabe nicht gewachsen, sein Arbeitsprogramm zu organisieren oder so umzustellen, dass die geistige Seite seines Lebens vorherrschend würde; er sucht für sich selber Ausreden und Entschuldigungen, und er tüftelt und vernünftelt so lange, bis er zu dem Schluss kommt, dass er alles tue, was unter den gegebenen Umständen möglich ist. In Wahrheit aber tut er so wenig, dass er von den vierundzwanzig Stunden im Tag nur eine Stunde (oder, wenn es hoch kommt, zwei Stunden) dem Werk des Meisters widmet; er redet sich aus, dass ihn häusliche Verpflichtungen daran hindern, mehr zu tun; dabei wird ihm gar nicht klar, dass - bei Takt und liebendem Verständnis - gerade seine häusliche Umwelt das Feld seiner Triumphe werden kann und muss; er vergisst völlig, dass der Geist im Menschen durch keine, wie immer gearteten Umstände besiegt werden kann und dass es keine Situation gibt, in der ein Aspirant nicht meditieren, denken, sprechen und den Weg für die Wiederkunft Christi vorbereiten könnte, vorausgesetzt natürlich, dass ihm etwas daran liegt, und dass er Sinn und Bedeutung der Worte «Opfer» und «Schweigen» kennt. Für ein geistiges Leben sind Lebensumstände und Umwelt kein wirkliches Hindernis.

Vielleicht versteckt er sich hinter der Ausrede einer schwachen Gesundheit und oft auch eingebildeter Krankheiten. Für sich selber wendet er so viel Zeit auf, dass die Stunden, die dem Meister zur Verfügung gestellt werden könnten, arg beschnitten werden; er ist derart beschäftigt, sich müde zu fühlen, eine Verkühlung oder eingebildete Herzkrankheiten zu behandeln, dass sich sein «Körper-Bewusstsein» ständig verstärkt, bis dieses schließlich sein Leben beherrscht; dann ist es zu spät, etwas zu tun. Das ist besonders bei Leuten der Fall, die das 50. Lebensjahr erreicht oder überschritten haben. Es wird dann schwer, diese Ausreden nicht zu gebrauchen, denn viele Menschen fühlen sich müde und leidend, und das wird mit zunehmenden Jahren noch schlimmer.

Die einzige Kur für diese schleichende Untätigkeit besteht darin, den Körper zu ignorieren und dafür seine Freude am «lebendigen Dienst» zu finden. Ich spreche hier nicht von klar erwiesenen Krankheiten oder ernsten physischen Behinderungen; diesen muss man eine richtige Pflege und Behandlung zukommen lassen. Ich spreche vielmehr zu den Tausenden Männern und Frauen, die ein Leiden haben und in der Sorge um sich selbst völlig aufgehen und so Stunden um Stunden vertrödeln, die für den Dienst an der Menschheit nutzbringend verwendet werden könnten. Alle diejenigen, die sich anschicken, den Pfad der Jüngerschaft zu betreten, sollten die vielen Stunden, die sie ganz unnötig für sich vertun, in den Dienst der Hierarchie stellen.

Eine weitere Ausrede, die zu Lässigkeit oder Untätigkeit führt, ist die, dass sich manche Leute fürchten, zu anderen Menschen über Dinge des Reiches Gottes zu sprechen; sie befürchten, abgewiesen zu werden, oder als seltsam oder zudringlich zu erscheinen. Sie schweigen daher lieber, verpassen die günstige Gelegenheit und werden so niemals gewahr, wie gerne die Menschen über die wesentlichen Dinge debattieren, wie empfänglich sie für Trost und den Hoffnungsschimmer sind, den der Gedanke an die Wiederkunft Christi bringen kann, oder wie sehr sie sich nach geistigem Licht sehnen. Dies ist im Grunde genommen eine Art geistiger Feigheit, die weit verbreitet und daher dafür verantwortlich ist, dass Millionen von Stunden für den Dienst an der Welt verloren gehen.

Es gibt noch andere Ausreden, aber die drei genannten sind am häufigsten. Wenn sich ein Grossteil der Menschen von diesen hinderlichen Bedingungen frei machen könnte, dann würde dies so viele Stunden im Dienst für Christus erübrigen und so viel zusätzliche Hilfe ergeben, dass die Aufgabe derer, die keine Ausflüchte kennen, wesentlich erleichtert würde; und Christi Kommen würde der Erfüllung viel näher sein, als es heute der Fall ist. Die hier erwähnte Trägheit ist nicht bloß von geistiger Art, sondern umfasst auch die Qualitäten der Materie oder Substanz selbst.

Trägheit ist der niederste Aspekt der materiellen Substanz und heißt in der östlichen Philosophie Tamas. Diese Beschaffenheit muss in die höhere Qualität, nämlich Aktivität (Rajas), umgewandelt werden, und diese führt später zur höchsten Qualität: Rhythmus (Sattva).  Wir sind nicht aufgerufen, einen Lebensrhythmus einzuhalten, nach welchem Christus und die geistige Hierarchie arbeiten und wirken; dieser Rhythmus harmoniert mit den Bedürfnissen der Menschheit und der geistigen Reaktion. Von uns wird jedoch erwartet, dass wir die Eigenschaft geistiger Betätigung überzeugend dartun und uns nicht hinter billigen Ausreden verschanzen. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass alle geistig eingestellten Menschen zur Einsicht kommen, dass sie auf dem Platz, auf den sie gestellt sind, mitten unter den Leuten, die ihre Freunde und Gefährten sind, und mit dem gegebenen seelischen und physischen Rüstzeug arbeiten können und müssen. Im Dienst für die Hierarchie wird keinerlei Zwang oder ungebührlicher Druck ausgeübt. Die Situation ist klar und einfach.

In der heutigen Zeit spielen sich drei Vorgänge ab:

Erstens die Tätigkeit, die im «Zentrum, wo der Wille Gottes thront», wahrgenommen wird, jener Wille zum Guten, der die ganze Schöpfung zu größerer Herrlichkeit und zu einer ständig zunehmenden, intelligenten Reaktionsfähigkeit gebracht hat. Diese schöpferische Kraft sucht jetzt die neue Weltordnung herbeizuführen, die Ordnung des Reiches Gottes, unter der physischen Leitung Christi. Man könnte dies als das Hervortreten der geistigen Hierarchie unseres Planeten in die äußere Welt ansehen. Wenn Christus wiederkommt und eine sichtbare Tätigkeit aufnimmt, so wird es das Zeichen und Symbol dieses Hervortretens sein.

Zweitens die entscheidend wichtige Tätigkeit, welche die geistige Hierarchie beeinflusst und bestimmt, von Christus selbst bis herunter zum geringsten Aspiranten, den man am Rande eben dieser Sphäre antreffen kann, jenes «Zentrums, wo die Liebe Gottes» vollen Spielraum hat. Dort erkennt man voll und ganz, dass (mit den Worten des hl. Paulus) «alle Kreatur sich mit uns sehnet und sich ängstet noch immerdar und auf das Erscheinen der Söhne Gottes wartet» (Römer 8, 22). Für dieses Erscheinen rüsten sich nun diese «Söhne Gottes, welche die Söhne von Menschen sind», und dieses Hervortreten in den äußeren Dienst ist der Anlass dafür, dass sie schon jetzt - einer nach dem andern - ihre Tätigkeit in der Außenwelt aufnehmen. Sie werden nicht als diejenigen erkannt, die sie wirklich sind; sie kümmern sich um die Angelegenheiten ihres Vaters, sie beweisen überall guten Willen und versuchen, den geistigen Horizont der Menschheit zu erweitern, um solcherart den Weg zu bereiten für den Einen, dem sie dienen, für Christus, den Meister aller Meister, den Lehrer der Engel und der Menschen.

Da ist drittens das Menschengeschlecht, «das Zentrum, das wir Menschheit nennen», das voller Unordnung, Aufruhr und Bestürzung ist, eine Menschheit, beladen mit Schmerz, Verwirrung und Unruhe, aber verstandesmäßig ihrer unbegrenzten Entwicklungsmöglichkeiten voll bewusst; sie kämpft gefühlsmäßig für einen Plan, der ihr der beste zu sein scheint; aber es fehlt das Verständnis für den Zusammenhang und die klare Einsicht, dass diese Welt «die eine Welt für die eine Menschheit» sein soll. Die Menschen sehnen sich einfach nach einem Frieden ohne Aufregungen, nach Sicherheit für Leben und Arbeit und nach einem geistigen Zukunftsbild, das einem unbestimmten Gefühl für immerwährende Göttlichkeit Genüge tut. Diese Menschheit ist krank, der wesentlichen Grundlagen eines normalen, gesunden Lebens beraubt und durch das Gespenst finanzieller Unsicherheit ruiniert; sie ruft - bewusst oder unbewusst - zum Allvater um Hilfe für sich und die übrige Welt.

Die Lösung dieses Problems ist in der Wiederkunft Christi zu finden.

Das ist der beschlossene Wille Gottes, und alle hl. Schriften der Welt bezeugen es; es ist auch der Wunsch Christi selbst und seiner Jünger, der Meister der Weisheit; und es ist das instinktive Verlangen der Völker in allen Ländern. Da also einheitliche Beschlüsse gefasst wurden und die geistigen Absichten und klar erkannten Wünsche übereinstimmen, kann nur ein Umstand sein Wiederkommen aufhalten, nämlich der, dass die Menschheit darin versagte, die Weltbühne für dieses wundervolle Ereignis herzurichten, «den Weg des Herrn zu bereiten und seine Pfade zu ebnen» (Matth. 3, 2), wenn versäumt würde, die Menschen überall mit der Idee seines Kommens vertraut zu machen und die nötigen Schritte für einen Weltfrieden zu tun, der auf rechten menschlichen Beziehungen beruht.

2. Der Mangel an finanzieller Unterstützung des Werkes Christi

Dies ist vielleicht die größte aller Schwierigkeiten, und es sieht manchmal so aus, als ob sie unüberwindlich wäre. Dazu gehört das Problem einer treuhänderischen Finanzverwaltung und die Abzweigung angemessener Geldbeträge in Kanäle, die klar und eindeutig dem Werk für die Vorbereitung der Wiederkunft Christi dienen. Diese Frage ist eng mit dem Problem rechter menschlicher Beziehungen verknüpft.

Die Aufgabe ist deshalb besonders schwierig, weil die geistigen Arbeiter in der Welt nicht nur die Menschen dazu erziehen müssen, je nach Vermögen Geld zu spenden, sondern sie müssen in vielen Fällen und in erster Linie mit einem derart magnetischen und mitreißenden Motiv aufwarten, dass die Leute einfach geben müssen. Sie haben ferner eine Pflegschaft, Stiftung oder Organisation zu schaffen, welche die eingegangenen Gelder verwaltet. Das alles ist für sie eine außerordentlich schwierige Aufgabe. Die jetzige Schwierigkeit besteht aber nicht nur in der Neuerung, für die Vorbereitung der Wiederkunft Christi einen Fonds zu schaffen, sondern sie beruht auf der großgezogenen Selbstsucht der Mehrzahl derer, welche die Reichtümer der Welt besitzen, und die, wenn sie schon geben, dies nur deshalb tun, weil sie damit den Nimbus ihres Ansehens erhöhen und ihre finanziellen Erfolge herausstellen. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen, aber sie sind verhältnismäßig selten.

Wenn wir also verallgemeinern und damit unser Thema stark vereinfachen, so können wir annehmen, dass der Strom der Geldausgaben hauptsächlich in die folgenden vier Kanäle abfließt:

1. In die unzähligen Haushalte der Welt als Lohn, Gehalt oder ererbter Reichtum. Alles das ist in der heutigen Zeit sehr ungleich verteilt, so dass ungeheurer Reichtum neben entsetzlicher Armut besteht.

2. In die großen kapitalistischen Systeme und Monopole, die gleich gewaltigen Turmbauten in den meisten Ländern anzutreffen sind. Ob dieses Kapital einer Regierung, einer Stadtgemeinde, einer Handvoll reicher Leute oder großen Gewerkschaftsverbänden gehört, spielt keine Rolle. Wenig genug wird hiervon für die Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen aufgewendet oder für die Einpflanzung jener geistigen Werte bereitgestellt, die zu rechten menschlichen Beziehungen führen.

3. In die Kirchen und religiösen Gruppen der ganzen Welt. Hier wird das Geld für die materielle Seite des Werkes verbraucht, für die Erweiterung und Festigung der kirchlichen Organisation und für die Gehälter und Unkosten (ich betone nochmals, dass ich verallgemeinere, denn gleichzeitig anerkenne ich die Existenz einer geistig gesinnten Minderheit). Nur ein kleiner Bruchteil wird wirklich dazu verwendet, um das Volk zu belehren, um die Einfachheit, «wie sie in Christus ist», vorzuleben, oder um die Tatsache seiner Wiederkunft zu verbreiten - die seit Jahrhunderten eine ganz klare Doktrin der Kirchen ist. Diese Wiederkehr wurde seit langer Zeit vorausgesagt und hätte wohl schon erfolgen können, wenn die Kirchen und religiösen Organisationen überall ihre Pflicht getan hätten.

4. Für menschenfreundliche Zwecke sowie für das Erziehungs- und Gesundheitswesen. Das alles ist außerordentlich gut und sehr notwendig; die Welt schuldet fürwahr diesen hochherzigen und gemeinnützig denkenden Menschen, welche diese Institutionen ermöglicht haben, sehr viel. Alles dies ist ein Schritt in der rechten Richtung und ein Ausdruck des göttlichen Willens zum Guten. Oft aber werden solche Gelder missbraucht und in unrichtige Bahnen geleitet, oder aber für materielle Zwecke der Institution selbst, für Gebäude usw., verwendet. Der Wert dieser Zuwendungen wurde oft durch Sonderwünsche der Stifter oder durch die religiösen Vorurteile der Fonds-Verwalter gemindert. In dem Streit um Ideen, religiöse Theorien und Ideologien wird ganz übersehen, dieser einen Menschheit tatsächlich zu helfen.

Die Tatsache bleibt bestehen, dass - wenn die maßgeblichen Stellen (durch deren Hände das Geld der Welt rollt) nur ein bisschen Weitblick und ein wahres Zukunftsbild von der einen Menschheit und der einen Welt hätten, und wenn sie bestrebt wären, rechte menschliche Beziehungen zu fördern - die großen Massen allerorten für die zukünftigen Möglichkeiten ganz anders empfänglich wären, als es heute der Fall ist. Dann wäre es nicht notwendig, zahllose Milliarden für den physischen Wiederaufbau auszugeben, und zwar nicht nur für die physischen Körper unzähliger Versehrter, sondern auch für den Neuaufbau ganzer Städte und Verkehrssysteme und für die Neugestaltung des gesamten menschlichen Lebens.

Gleichermaßen kann gesagt werden, dass, wenn die mit dem Geld verknüpften geistigen Werte und Verantwortlichkeiten (im grossen und im kleinen) richtig eingeschätzt und in den Elternhäusern und Schulen gelehrt worden wären, wir nicht die erschreckenden Statistiken hätten, die darüber Aufschluss geben, was vor dem Kriege überall (und heute in der westlichen Welt) für Süßigkeiten, Alkohol, Zigaretten, Unterhaltung, überflüssige Kleider und Luxusartikel aller Art verschwendet wurde. Diese Aufgaben gehen jährlich in Hunderte von Millionen Dollars. Ein bescheidener Bruchteil dieser Gelder, der nur das Mindestmass an Opfer erforderte, würde die Jünger Christi und die Neue Gruppe der Weltdiener in die Lage versetzen, den Weg für sein Kommen vorzubereiten und das Denken und die Herzen der Menschen in allen Ländern für rechte menschliche Beziehungen heranzubilden.

Geld wurde - wie alles andere im menschlichen Leben - durch Egoismus besudelt und verdorben und für persönliche oder nationale selbstsüchtige Zwecke zusammengescharrt. Der Weltkrieg (1914 bis 1945) und alle Kriege ist ein Beweis dafür; denn obgleich ein großes Gerede war, «die Welt für die Demokratie zu retten» und «den Krieg zu führen, um ihn auszurotten», so war doch das Hauptmotiv Selbstschutz und Selbsterhaltung, die Hoffnung auf Gewinn und Vorteile, die Befriedigung alter Hassinstinkte und der Wiedergewinn eines Herrschaftsgebietes. Die Jahre, die seit Kriegsende verflossen sind, haben hierfür den Beweis erbracht. Die Vereinten Nationen haben sich notgedrungen und unglücklicherweise mit den raubgierigen Forderungen, die von allen Seiten gestellt werden sowie mit den Tendenzen der Nationen zu befassen, die eine machtvolle Weltposition ergattern und in den Besitz der natürlichen Reichtümer der Erde, wie Kohle, Öl usw., kommen möchten; und im Hintergrund sind die Großmächte und die von ihnen großgezogenen Kapitalisten eifrig am Werk.

Doch währenddessen schreit diese eine Menschheit - ganz gleich, wo sie wohnt, welche Hautfarbe oder Religion sie hat - nach Frieden, Gerechtigkeit und einer gewissen Sicherheit. All dies würden sie sehr bald bekommen, wenn das Geld richtig verwendet und so mancher sich über seine Verantwortlichkeit klar werden würde, einer Verantwortlichkeit, die auf geistigen Werten beruht. Mit Ausnahme einiger weniger weitsichtiger Menschenfreunde und einer Handvoll erleuchteter Staatsmänner, Geistlicher und Erzieher ist dieser Sinn für finanzielle Verantwortlichkeit nirgends anzutreffen.

Die Zeit ist nun gekommen, in der Geld wieder gewertet und geschätzt und dessen Nützlichkeit in neue Bahnen geleitet werden muss. Die Stimme des Volkes muss ausschlaggebend sein, aber es muss ein Volk sein, das in richtigen Wertbegriffen, im Sinn einer echten Kultur und in der Notwendigkeit für rechte menschliche Beziehungen herangebildet wurde. Es ist also im wesentlichen eine Frage der richtigen Erziehung und der rechten Ausbildung zum Weltbürger - eine Aufgabe, die bis jetzt noch nicht angepackt wurde.  So also steht die Sache; eine jede Nation kämpft nur für ihre eigenen Belange, und alle taxieren einander nur nach der Höhe der Hilfsquellen und Finanzen. Unterdessen hungert die Menschheit, bleibt unaufgeklärt und wird in falschen Wertbegriffen und in der unrichtigen Verwendung von Geld erzogen. Solange man nicht darangeht, diese Dinge in Ordnung zu bringen, ist die Wiederkehr Christi ausgeschlossen.

Worin besteht nun angesichts dieser beunruhigenden finanziellen Situation die Lösung dieses Problems? In jedem Land, in jeder Regierung, Kirche und Religion und in jeder Erziehungsanstalt gibt es Männer und Frauen, welche die Lösung kennen. Welche Hoffnung besteht da für sie und das Werk, mit dem sie betraut wurden? Wie können die Leute in der Welt, die Menschen mit gutem Willen und geistigem Weitblick helfen? Können sie irgend etwas tun, um das Denken der Welt in Bezug auf Geld zu ändern und dieses dorthin zu leiten, wo es richtiger verwendet wird? Das Problem muss gelöst werden.

Es gibt zwei Gruppen, die viel tun können: Erstens diejenigen, die bereits von den finanziellen Hilfsquellen Gebrauch machen, falls sie die neue Vision erfassen und auch die Handschrift an der Wand lesen können, die Kunde von der Zerstörung der alten Ordnung gibt; und zweitens die zahllosen guten und freundlichen Menschen, die in allen Klassen und Einflussbereichen zu finden sind.

Die Menschen mit gutem Willen und geistiger Gesinnung müssen den Gedanken zurückweisen, dass sie verhältnismäßig von geringem Nutzen, unbedeutend und unzulänglich seien; sie müssen sich darüber klar werden, dass sie jetzt (im kritischen und entscheidenden Moment) sehr wirkungsvolle Arbeit leisten können. Die Mächte des Übels sind besiegt, wenn auch noch nicht «versiegelt» hinter dem Tor, wohin die Menschheit sie verweisen kann; aber das soll sich nach Voraussagen des Neuen Testamentes noch ereignen. Die dunklen Kräfte versuchen auf jedem nur erdenklichen Weg, sich wieder heranzupirschen, doch können wir mit Zuversicht und Bestimmtheit sagen: Es gibt in der Welt eine genügend große Anzahl von kleinen Leuten, die von ihrem Standpunkt aus klar sehen und selbstlos sind, und die, wenn sie es wollen, ihre Macht fühlen lassen können.

In jedem Land gibt es Millionen geistig gesinnter Männer und Frauen, die, wenn sie sich ernstlich und geschlossen mit dieser Geldfrage befassen, Gelder für ständig in die richtigen Bahnen lenken können. Überall gibt es Schriftsteller und Denker, die wirkungsvoll helfen können und es auch tun werden, wenn man nur richtig an sie herantritt. Man kann ferner esoterische Studenten und treu ergebene Kirchengläubige um die Mitarbeit bitten, den Weg für die Wiederkehr Christi vorzubereiten, besonders, wenn die erbetene Hilfe dazu dienen soll, um rechte menschliche Beziehungen anzubahnen und die Zunahme und Verbreitung des guten Willens zu fördern.

Was verlangt wird, ist nicht ein großer Werbefeldzug zur Aufbringung von Geldern, sondern der selbstlose Einsatz von Tausenden anscheinend unbedeutender Menschen. Ich möchte sagen, dass die am dringendsten notwendige Eigenschaft Mut ist; es gehört Mut dazu, um Schüchternheit, Scheu und die Abneigung abzulegen, eine Sache vorzubringen und zu vertreten, besonders, wenn sie mit [629] Geld zu tun hat. Hierbei versagen die meisten. Es ist heute verhältnismäßig einfach, für das Rote Kreuz, für Krankenhäuser oder für Erziehungsanstalten Geld aufzubringen. Aber es ist ungemein schwierig, Geld für die Verbreitung des guten Willens zu beschaffen oder zu erreichen, dass es für fortschrittliche Ideen, wie z.B. für die Wiederkehr Christi, verwendet wird. Daher wiederhole ich: Das erste Erfordernis ist Mut.

Die zweite Forderung an die Mitarbeiter Christi ist die Bereitschaft, Opfer zu bringen und sich so umzustellen, dass sie ihren Beitrag bis zur Grenze des Möglichen leisten können. Es genügt nicht, das Thema mit Schwung und Talent vorzutragen; ein jeder Mitarbeiter sollte das, was er predigt, auch vorleben. Wenn z.B. die Millionen Menschen, die Christus lieben und seiner Sache zu dienen trachten, jährlich wenigstens eine kleine Spende gäben, dann stünden genügend Gelder für sein Werk zur Verfügung; die notwendigen Kuratorien und geistig gesinnten Treuhänder würden sich dann von selbst einstellen. Die Schwierigkeit liegt nicht in der bestimmungsgemäßen Verwendung des Geldes oder im Aufbau des Werkes, sie liegt vielmehr in dem scheinbaren Unvermögen der Menschen, Geld zu geben. Aus diesem oder jenem Grund geben sie wenig oder gar nichts, auch wenn sie für eine solche gute Sache wie die Wiederkunft Christi Interesse zeigen; Furcht vor der Zukunft, die Lust am Einkaufen, der Wunsch, Geschenke zu machen, oder die mangelnde Einsicht, dass viele Wenig ein Viel geben - alle diese Faktoren wirken der Gebefreudigkeit entgegen, und der Vorwand scheint immer gerechtfertigt zu sein. Daher lautet die zweite Forderung an jedermann: Gib, soviel du nur kannst!

Drittens: die metaphysischen Schulen und esoterischen Gruppen haben viel darüber nachgedacht, wie sie Geld in solche Bahnen leiten können, die sie warm befürworten. Es wird oft die Frage gestellt: Wieso kommt es, dass die «Unity school of thought» (Einheitsschule des Denkens), die «Christian-Science Church» (Kirche der christlichen Wissenschaft) und viele andere Bewegungen wie «Neugeist» es stets zuwege bringen, die benötigten Geldmittel zusammenzubringen, während andere Gruppen, im besonderen die esoterischen, das nicht fertig bringen? Warum scheinen geistige Arbeiter nicht fähig zu sein, das Notwendige in materieller Form heranzuschaffen? die Antwort ist sehr einfach. Jene Gruppen und Helfer, die dem geistigen Ideal am nächsten kommen, gleichen einer entzweiten Familie. Ihr Hauptinteresse liegt auf einer hohen geistigen Ebene, und sie haben offensichtlich die Tatsache nicht erfasst, dass Tätigkeiten in der äußeren Welt von gleicher Bedeutung sind, wenn sie von der geistigen Ebene aus begründet sind. Die großen metaphysischen Schulen konzentrieren sich darauf, ihre materiellen Ziele überzeugend darzutun; sie packen ihre Sache so zielbewusst und nachdrücklich an, dass sie alles bekommen, was sie verlangen. Sie müssen noch lernen, dass das Verlangen und dessen Erfüllung aus geistigen Beweggründen kommen muss, und dass das Verlangte nicht für ein kleines persönliches Ich oder nur für die Belange einer bestimmten Organisation oder Kirche verwendet werden darf. Im kommenden neuen Zeitalter und noch vor der Wiederkehr Christi muss das Verlangen nach finanzieller Unterstützung darin begründet sein, rechte menschliche Beziehungen herzustellen und guten Willen hervorzurufen, nicht aber, um irgendeine besondere Organisation groß zu machen. Wenn solche Organisationen finanzielle Unterstützung verlangen, dann sollten sie mit möglichst wenig Unkosten und Geschäftsstellen auskommen, und die Mitarbeiter sollten sich mit einem kleinen, jedoch auskömmlichen Lohn begnügen. Es gibt heute nicht viele solche Organisationen, aber diese wenigen können anderen ein Beispiel geben, dem man sehr bald in dem Masse folgen wird, wie das Verlangen nach der Wiederkehr Christi zunimmt.

Daher ist die dritte Voraussetzung: Dienst an der einen Menschheit.

Das vierte Erfordernis ist die wohlüberlegte Art und Weise, wie man die Sache und den Anlass vorbringt, wofür die finanzielle Unterstützung verlangt wird. Manche Leute haben wohl den Mut zu sprechen, aber es ist genau so wichtig, die Idee und den Zweck in einer intelligenten Art vorzutragen. In der Vorbereitungsarbeit für die Wiederkunft Christi ist der Nachdruck auf die Herstellung rechter menschlicher Beziehungen zu legen. Damit wurde bereits überall in der Welt von Gruppen unter verschiedenen Namen, die guten Willens sind, der Anfang gemacht.

Wir kommen nun zur fünften Forderung: Ein lebensstarker und felsenfester Glauben an die Menschheit als Ganzes. Hinsichtlich der Zukunft der Menschheit sollte man nicht pessimistisch sein oder sich über das Verschwinden der alten Ordnung betrüben. «Das Gute, das Wahre und das Schöne» sind unterwegs, und dafür ist die Menschheit allein verantwortlich, nicht eine göttliche Intervention von außen her. Die Menschheit ist gesund und in Ordnung und im Begriff, schnell wach zu werden. Wir gehen jetzt durch ein Stadium, in dem von jedem Hausdach alles mögliche öffentlich verkündet wird - wie es Christus voraussagte; wenn wir von dem vielen Schmutz und Verbrechen, von den sinnlichen Vergnügungen und Luxus-Einkäufen hören oder lesen, dann könnte man wahrlich den Mut verlieren; aber es ist ganz gut und heilsam, wenn dies alles ans Tageslicht kommt, und wenn wir alle davon wissen. Es ist gleichsam ein seelisches Reinemachen, dem sich viele Menschen unterziehen, und es sind die Vorzeichen für das Anbrechen einer neuen und besseren Zeit.

Da gibt es nun Arbeit genug, und sie muss von Menschen mit gutem Willen, geistigem Instinkt und wahrhaft christlicher Erziehung geleistet werden. Sie müssen das Zeitalter einleiten, in dem Geldmittel für die geistige Hierarchie bereitstehen, und sie müssen diese Notwendigkeit in das Reich der Anrufung erheben. Invokation ist die höchste Form des Betens, die es gibt, und eine neue Art und Weise, Gott anzurufen; das Wissen über die Meditation hat dies jetzt möglich gemacht.

Ich habe diesem Appell, Geldmittel aufzubringen und Mut und Verständnis zu beweisen, nichts weiter hinzuzufügen. Wenn der Mut Christi angesichts seiner Wiederkehr in diese äußere, sichtbare Welt, wenn die dringende Notwendigkeit rechter menschlicher Beziehungen und wenn die Opfer und Mühen der Jünger Christi nicht genug sind, um den Leser dieser Zeilen (und alle, die er erreichen kann) im Innersten aufzurütteln, anzufeuern und mit Energie zu laden - dann gibt es nichts mehr, was noch zu sagen wäre oder einen Sinn und Zweck hätte

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letzte Änderung: 15. Juni 2011

 

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